Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1802)
Der Eislauf (1764)
Vergraben ist in ewige Nacht Der Erfinder gro?er Name zu oft! Was ihr Geist gr?belnd entdeckt, nutzen wir; Aber belohnt Ehre sie auch?
Wer nannte dir den k?hneren Mann, Der zuerst am Maste Segel erhob? Ach verging selber der Ruhm dessen nicht, Welcher dem Fu? Fl?gel erfand!
Und sollte der unsterblich nicht seyn, Der Gesundheit uns und Freuden erfand, Die das Ro? muthig im Lauf niemals gab, Welche der Reihn selber nicht hat?
Unsterblich ist mein Name dereinst! Ich erfinde noch dem schl?pfenden Stahl Seinen Tanz! Leichteres Schwungs fliegt er hin, Kreiset umher, sch?ner zu sehn.
Du kennest jeden reizenden Ton Der Musik, drum gieb dem Tanz Melodie! Mond, und Wald h?re den Schall ihres Horns, Wenn sie des Flugs Eile gebeut,
O J?ngling, der den Wasserkothurn Zu beseelen wei?, und fl?chtiger tanzt, La? der Stadt ihren Kamin! Kom mit mir, Wo des Krystalls Ebne dir winkt!
Sein Licht hat er in D?fte geh?llt, Wie erhellt des Winters werdender Tag Sanft den See! Gl?nzenden Reif, Sternen gleich, Streute die Nacht ?ber ihn aus!
Wie schweigt um uns das wei?e Gefild! Wie ert?nt vom jungen Froste die Bahn! Fern verr?th deines Kothurns Schall dich mir, Wenn du dem Blick, Fl?chtling, enteilst.
Wir haben doch zum Schmause genung Von des Halmes Frucht? und Freuden des Weins? Winterluft reizt die Begier nach dem Mahl; Fl?gel am Fu? reizen sie mehr!
Zur Linken wende du dich, ich will Zu der Rechten hin halbkreisend mich drehn; Nim den Schwung, wie du mich ihn nehmen siehst: Also! nun fleug schnell mir vorbey!
So gehen wir den schl?ngelnden Gang An dem langen Ufer schwebend hinab. K?nstle nicht! Stellung, wie die, lieb' ich nicht, Zeichnet dir auch Preisler nicht nach.
Was horchst du nach der Insel hinauf? Unerfahrne L?ufer t?nen dort her! Huf und Last gingen noch nicht ?bers Eis, Netze noch nicht unter ihm fort.
Sonst sp?ht dein Ohr ja alles; vernim, Wie der Todeston wehklagt auf der Flut! O wie t?nts anders! wie hallts, wenn der Frost Meilen hinab spaltet den See!
Zur?ck! la? nicht die schimmernde Bahn Dich verf?hren, weg vom Ufer zu gehn! Denn wo dort Tiefen sie deckt, str?mts vielleicht, Sprudeln vielleicht Quellen empor.
Den ungeh?rten Wogen entstr?mt, Dem geheimen Quell entrieselt der Tod! Glittst du auch leicht, wie die? Laub, ach dorthin; S?nkest du doch, J?ngling, und st?rbst!
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